Der Stadtteil Au, Mariahilfplatz und Mariahilfkirche

Der Ort des Geschehens

Durch die Lage nahe der Isarauen und des Zentrums gehört die Au heute zu den beliebtesten Wohngebieten Münchens. Spaziert man durch die Gassen mit kleinen Geschäften und grünen Innenhöfen, hat man fast das Gefühl, in einem Dorf mitten in der Stadt zu ein. Das liegt auch an den verkehrsberuhigten Straßen wie dem Breiteranger oder der Quellenstraße, die viele Einheimische als eine der schönsten Straßen der bayerischen Landeshauptstadt sehen. Außerdem finden sich noch viele kleine Herbergsgebäude aus dem 19. Jahrhundert im Stadtviertel. Das liegt daran, dass das Viertel in früheren Zeiten als Wohnquartier für Tagelöhner diente.

In der Nockherstraße stehen heute viele der alten Herbergshäuschen.
München Tourismus, Frank Stolle
Die Au gehört zum Stadtbezirk 5 Au-Haidhausen und liegt an der Isar, ganz nahe am Zentrum Münchens.

Mariahilfplatz München: Alle Infos zur Kirche in der Au

Ein unbestrittenes Wahrzeichen der Au ist die Mariahilfkirche vor dem gleichnamigen Platz. Der neugotische Bau aus dem 15. Jahrhundert beherbergt eines der größten Glockenspiele Deutschlands.

Das Glockenspiel

Die Mariahilfkirche ist nicht nur eine architektonische Besonderheit, auch ihre Kirchenglocken sind bedeutend. Im Turm hängt das zweitgrößte Carillon Deutschlands, das am 1. Mai 2012 eingeweiht wurde: Mit einem Gesamtgewicht von rund 25 Tonnen ertönen die 65 Glocken dreimal pro Woche zu einem imposanten Glockenspiel. Die größte Glocke, die Paulanerin, ertönt zu jeder vollen Stunde über den Dächern der Au. Das Carillon wurde durch Spendengelder finanziert und alle Glocken tragen die Inschrift des Stifters.

Geschichte der Mariahilfkirche

Die Geschichte der Mariahilfkirche geht zurück bis ins Jahr 1463. Damals wurde an der Westseite des heutigen Mariahilfplatzes, im Münchner Stadtteil Au, ein Kreuz angeschwemmt, an dessen Stelle eine kleine Kreuzkapelle errichtet wurde. Der Grundstein für die heutige Mariahilfkirche wurde im Jahre 1831 gelegt. Einmalig für das München dieser Zeit war das mit bunten Ziegeln gedeckte Dach des neugotischen Kirchenbaus.

Als in den 70er Jahren bekannt wurde, dass der Zweite Weltkrieg auch Spuren am Turm der Mariahilfkirche hinterlassen hatte, eilten die Bewohner des Münchner Stadtteils Au zur Hilfe. Damit die deutschlandweit erste Kirche im neugotischen Stil erhalten bleibt, gelang es ihnen, 1,79 Millionen Euro Spendengelder zu sammeln.

Das Wahrzeichen der Au ist die Mariahilfkirche auf dem zentralen Platz des Viertels, dem Mariahilfplatz
München Tourismus, Werner Böhm
Das Wahrzeichen der Au ist die Mariahilfkirche auf dem zentralen Platz des Viertels, dem Mariahilfplatz.