Über 700 Jahre Dult: Vom Kirchenfest zum Jahrmarkt

Streifzug durch die Dulthistorie

Seit wann gibt es den traditionellen Markt rund um die Mariahilfkirche und was macht die Auer Dult so unverwechselbar? Wir haben uns auf die Suche nach den Antworten gemacht und außerdem einige historische Schätze aus dem Archiv gesichtet.

Die historische Auer Dult auf dem St.-Jakobsplatz
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Die historische Auer Dult auf dem St. Jakobs-Platz.

Die historischen Wurzeln der Auer Dult

Die Auer Dult auf dem Mariahilfplatz findet bereits seit über 100 Jahren dreimal jährlich statt: Doch die Ursprünge der Dult reichen noch viel weiter bis ins Mittelalter zurück. Womit wir auch bei der Wortherkunft des Begriffs „Dult“ wären. Der Name „tult“ oder „Dult“ bedeutete ursprünglich Kirchenfest. Bei diesem wurden zu Ehren eines Heiligen um eine Kirche herum Verkaufsstände mit Waren aufgebaut waren. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Bedeutung und stand für „Jahrmarkt“.

Die erste Dult, die Jakobidult, wurde im Jahre 1310 am Anger, dem heutigen Sankt-Jakobs-Platz veranstaltet. Danach fand sie ab 1791 an verschiedensten Plätzen in der Stadt statt. Im Jahr 1796 verlieh Kurfürst Karl Theodor dem Dorf Au das Recht, zweimal jährlich eine Dult abzuhalten. Aus dieser Zeit stammt der Name "Auer Dult". Mit der Eingemeindung der Au im Jahre 1854 kam die Auer Dult endgültig nach München.

Seit 1905 dreimal jährlich auf dem Mariahilfplatz

Seit 1905 ist die Auer Dult fest auf dem Mariahilfplatz und wird dreimal im Jahr ausgetragen: Im Frühling die Maidult, im Sommer die Jakobidult und die Kirchweihdult im Herbst. Nur von 1943 bis 1946 mussten die Dulten wegen der Kriegswirren ausfallen. Erst 2020 mussten die Dulten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Seit 2022 findet die Auer Dult wieder dreimal jährlich statt an ihren angestammten Platz statt.

Die Jakobidult 2010 war das 700. Jubiläum des Volksvergnügens. Mit ihren rund 300 Schausteller*innen und Marktleuten verzeichnen die drei Dulten des Jubiläumsjahres insgesamt bis zu 290.000 Besucher*innen.